Reisetagebuch von Mack & Urs

29.7. – 20.10.2007

Reise nach Indien via Pamir und Karakorum


 

 

 

 

 

 

Pamir Highway (TJ) – 2. September 2007 (35. Tag)


INHALTSVERZEICHNIS

REISEVORBEREITUNG   4

01. März 07  4

Vortragsreihe von Thomas Bäumel 4

25. Mai 07  4

Visa für den Iran nach rund 1 1/2 Monaten erhalten  4

24. Jun. 07  5

Es geht vorwärts  5

25. Jun. 07  6

Service und Ersatzteile - der letzte Schliff 6

04. Jul. 07  6

Der Countdown läuft - noch gibt es viel zu tun  6

22. Jul. 07  7

Die letzten Schritte kurz vor dem Start 7

REISEBEGINN   9

29. Jul. 07  9

Start! 9

1. Reisetag  10

30. Jul. 07  11

Startprobleme  11

05. Aug. 07  12

8 Tage unterwegs  12

07. Aug. 07  13

Von Troja zum Schwarzen Meer  13

09. Aug. 07  15

Zentral Anatolien  15

10. Aug. 07  17

Amasya - Sakaitutan Pass (2160 m) - Erzincan  17

12. Aug. 07  18

Kurz vor Grenzübertritt nach Iran  18

17. Aug. 07  20

Erschwerte Kommunikation im Iran  20

19. Aug. 07  25

Mashhad - Stadt der Pilger  25

26. Aug. 07  27

Wir sitzen in Ayni fest! 27

27. Aug. 07  28

Dritte Welt 28

28. Aug. 07  29

Anzob Pass 3373m   29

29. Aug. 07  30

Geht es nun doch weiter?  30

30. Aug. 07  31

Morgen machen wir uns auf den Weg nach Khorog  31

06. Sep. 07  32

Somewhere in nowhere  32

08. Sep. 07  33

Durch China auf dem Weg nach Pakistan  33

11. Sep. 07  36

Auf dem Karakorum Highway  36

18. Sep. 07  37

Linksverkehr  37

20. Sep. 07  40

Jeep Safari 40

25. Sept. 07  43

Fluch der Zivilisation  43

Bilderrätsel 44

Schöne Seite von Jodhpur  45

30. Sept. 07  46

Ranakpur  46

Lösung zum Rätsel „Hari Mack“  47

Wasserversorgung in Jaswahtgarh  47

Indische vegetarische Kueche  48

Udaipur - Stadt zum Verweilen  48

Champaner - ehemalige Hauptstadt von Gujarat 49

Mack beginnt sein Pfudderli zu zerlegen  49

07. Okt. 07  51

Ellora & Ajunta  51

Women at work  51

Arbeiten in Indien auch Männer?  52

Letzte Etappe geschafft – Ziel erreicht! 53

Ferienbeginn   54

12. Okt. 07  54

Salaam Bombay  54

Natur pur an der Paolem Beach  55

20. Okt. 07  56

Wieder zu Hause! 56


REISEVORBEREITUNG

01. März 07

Vortragsreihe von Thomas Bäumel

Heute (1.3.2007) habe ich die Multimedia-Show von Thomas Bäumel in Baden AG (letzte Aufführung in einer Vortragsreihe) besucht. - Thomas Bäumel und seine Freunde sind mit Motorrädern (BMW und Honda/Suzuki) von Kernten (D) nach Süd-Indien gefahren. - Dabei haben sie die klassische Route benutzt, d.h. Türkei - Iran - Pakistan - Indien (mit einem “kleinen Ausflug” zur Chinesischen Grenze über den Pakistanischen Teil des Karakorum Highways).

Scheinbar hatten Sie die ganzen Visa bereits vor der Abfahrt organisiert. Sie nutzten angeblich Visa mit Gültigkeit ab Einreisedatum im entsprechenden Land.

Gemäss seinen Ausführungen war es auch überhaupt kein Problem, Visa-Verlängerungen im jeweiligen Land zu bekommen (… wenn man erst einmal drin ist, ist es kein Problem mehr).

Die Einreiseformalitäten hätten aber trotzdem bis ca. 5 Std. (Türkei/Iran und Iran/Pakistan) gedauert. Auf einer solchen Reise brauche man eben Zeit und Geduld und Zeit und Geduld und Zeit und Geduld.


25. Mai 07

Visa für den Iran nach rund 1 1/2 Monaten erhalten

Heute ist ein guter Tag - das Warten hat ein Ende!

Ja, einfach war es nicht, die notwendigen Visa für den Iran zu bekommen - und viel Geduld war dazu auch notwendig - aber am Ende zählt ja nur der Erfolg.

Also, eines nach dem andern: Am 11. April 2007 habe ich die Antragsformulare ausgefüllt und die Gebühr von Fr. 156.00 für zwei Single-Entry-Visa auf das Konto der Botschaft des Irans bei der Credit Suisse in Bern überwiesen. Ein paar Tage später war das Geld wieder auf meinem Konto, da die Botschaft das Konto mit der Credit Suisse zuvor scheinbar aufgelöst hatte. Mit Valuta 23.4.2007 habe ich dann denselben Betrag nochmals überwiesen, aber diesmal an die Berner Kantonalbank, wo die Iranische Botschaft nun scheinbar ihr Bankkonto hat. Ich war überzeugt, dass nun alles klappen würde.

Am 9.5.2007, über zwei Wochen nach meiner zweiten Vergütung, kam dann endlich Post von der Iranischen Botschaft. Ich staunte aber nicht schlecht, als ich den Umschlag öffnete. Darin lagen die zwei Pässe aber ohne Visa, die Antragsformulare und alles zusammen genau so, wie ich es geschickt hatte. Kein Begleitschreiben, kein Hinweis oder auch nur irgendeine Angabe, warum die Visa nicht erteilt wurden!

Danach habe ich tagelang versucht telefonisch Kontakt mit der Botschaft aufzunehmen, um zu erfahren, was los war und um das weitere Vorgehen festlegen zu können. Bei diesen zahlreichen Versuchen habe ich leider vor allem Bekanntschaft mit dem Telefonbeantworter gemacht. Meine Nachrichten, welche ich regelmässig hinterlassen habe, wurden leider nicht beachtet. Aber irgendwann konnte ich dann doch noch einen Menschen an die Strippe kriegen und mein Geld konnte nach etlichen weiteren Telefongesprächen mit richtigen Menschen aus Fleisch und Blut lokalisiert werden. - Nun musste ich einfach alle Unterlagen nochmals senden und hoffen, dass es beim zweiten Anlauf besser klappt. Ehrlich gesagt, mein Vertrauen war nicht mehr besonders gross und vielleicht war ich bei dem einen oder andern Gespräch auch etwas unwirsch.

Am 10.5.2007 ging die Post bei mir ab und heute, d.h. rund 14 Tage später ist die Erleichterung gross, da ich heute tatsächlich die Iranischen Visa in Empfang nehmen durfte.

 

Wenn ich mir nun so überlege, dass wir in gut 60 Tagen aufbrechen wollen und ich zuvor noch die Visa für Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China, Pakistan und Indien einholen muss, bekomme ich schon etwas Bedenken. Nun muss wirklich alles laufen wie am Schnürchen!


24. Jun. 07

Es geht vorwärts

In der Zwischenzeit konnten wir viele Formalitäten erledigen. Die Visa für Pakistan, Indien und China haben wir im “Pass” (Sack). Derzeit sind wir dabei, eine Sonderbewilligung für die Fahrt über den Pamir-Highway (Tadschikistan) sowie für die Einreise mit Motorrädern in China (sog. Selbstlenker) zu erlangen. Sollte dies nicht gelingen, müssen wir unsere Route völlig neu festlegen. Dies würde nämlich bedeuten, dass wir Afghanistan nicht nördlich sondern südlich umfahren müssten!

Am 11.6.2007 haben wir Max Buri getroffen. Er hat uns nicht nur eine DVD von seinem Trip an die Seidenstrasse gezeigt, sondern auch etliche Tipps für unsere Reise gegeben. Insbesondere der Hinweis, dass wir ohne Sonderbewilligung nicht mit unseren Motorrädern in China einreisen können, stammt von ihm. - Wie diese Sonderbewilligung zu erlangen ist, konnte er uns allerdings nicht sagen. Er hat uns an Urs Jutz verwiesen. Urs Jutz hatte die Reise im 2006 organisiert und alle Visa und Bewilligungen eingeholt (vgl. www.jutz.ch). Gestern habe ich rein zufällig Urs Jutz kennen gelernt. Anlässlich der Thurgauer Jugendmeisterschaft (Tennis) war ich in Arbon, um zu sehen, wie sich mein Sohn Marco schlägt. Vor dem Eingang zum Tennisclub stand eine BMW, welche nicht nur mit einer Thurgauer-Nummer sondern auch mit einer chinesischen Nummer dekoriert war. Es war mir sofort klar, dass es sich um das Motorrad von Urs Jutz handeln musste. Ich habe mich dann erkundigt und tatsächlich, er musste irgendwo auf der Anlage anzutreffen sein.

Von ihm habe ich dann gehört, dass er bereits wieder einen neuen Trip zur Seidenstrasse plant (wahrscheinlich Sommer 2009 - vgl. www.seiden-strasse.ch).

Im Moment sitze ich wie auf Nadeln. Vor ca. einer guten Woche habe ich unsere Pässe nach Wien geschickt (Visum und Sonderbewilligung für Tadschikistan). Um die restlichen notwendigen Visa noch einholen zu können, hoffe ich jeden Tag, dass die Pässe aus Wien eintreffen.


25. Jun. 07

Service und Ersatzteile - der letzte Schliff

Heute haben wir einige Stunden bei Jessys (www.jessys.ch) verbracht. Jessy ist unser Schrauber. Die Motorräder sollten ihren letzten Schliff erhalten, so dass diese am 29. Juli 2007 auch wirklich bereit sind!

Jessy hat heute nicht einfach einen Service an unseren Royal Enfield gemacht, nein, er hat uns gezeigt, wie es geht. Um uns einen Crash-Kurs für alle Fälle für unterwegs zu verpassen, hat er einen freien Tag geopfert.

Ölwechsel, Ventile einstellen, Unterbrecher wechseln und anschliessend Zündpunkt einstellen, Radwechsel, neue Kette einbauen etc. etc. sollten wir nun bestens beherrschen –so hoffen wir wenigstens.

Gleichzeitig hat er uns die wichtigsten Ersatzteile besorgt (was in der Regel so gebraucht wird, wie z.B. Ölfilter, Luftfilter, Unterbrecher, Kondensator, besonders pannensichere “Motocross-Schläuche”etc.). Als alter Fuchs und “Enfield-Diesel auf dem Landweg Importeur” hat er uns einige besondere Tricks anvertraut (Bazooka-Kaugummi um undichten Tank wieder abzudichten und dgl.). - Wir werden sehen, auf welche seiner Tricks wir dann auf unserer Reise zurückgreifen müssen. Selbstverständlich hoffen wir, auf die Anwendung dieser Tricks verzichten zu können und pannenfrei über die Runden zu kommen … was doch eher sehr unwahrscheinlich ist.


04. Jul. 07

Der Countdown läuft - noch gibt es viel zu tun

Vor zwei Tagen hatten wir Post aus Wien. Ja, die Visa für Tadschikistan mitsamt Sonderbewilligung waren eingetroffen. Am 25.8.2007 dürfen wir einreisen und am 31.8.2007 müssen wir wieder “raus”.  Die Zeit ist zwar knapp, aber es sollte reichen. Dabei dürfen wir nun wirklich den Pamir-Highway benutzen. Dafür gab es einen extra Stempel in die Pässe.

 

Bei der Sonderbewilligung (Stempel) kann ich zwar nur das Datum entziffern, aber es wird schon passen.

 

Gestern haben wir dann unsere Pässe postwendend wieder auf die Reise geschickt. Diesmal geht es nach Berlin. Ziel ist, dass wir die Visa für Usbekistan bekommen. Sicher bin ich mir zwar nicht, dass dies tatsächlich klappt. Alle meine Versuche auf der Botschaft anzurufen, sind leider fehlgeschlagen. Entweder bekam ich das Besetztzeichen oder dann endloses Klingeln zu hören. Ich wollte in Erfahrung bringen, ob es bei Touristen-Visa wirklich notwendig ist, dass eine Einladung von einer usbekischen “juristischen Person” (Reisebüro oder dgl.)vorgewiesen werden kann. Nachdem wir natürlich dem Gesuch keine solche Einladung beilegen konnten, werden wir dann wohl oder übel entweder die Visa trotzdem erhalten oder die Pässe unverrichteter Dinge wieder retourniert bekommen. - Ohne das Usbekische Visum könnten wir dann allerdings kein Visum für Turkmenistan beantragen.

Falls es uns nicht gelingt, die Visa für Usbekistan und Turkmenistan noch in der Schweiz zu organisieren, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als in Ankara oder in Teheran den noch fehlenden Visa nachzurennen. Da sich weder Ankara noch Teheran auf unserer Wunschroute befinden, dürfte dies bereits zur ersten Routenänderung führen.


22. Jul. 07

Die letzten Schritte kurz vor dem Start

Unsere Pässe liegen auf dem Tisch. Eigentlich kann nicht mehr viel schief gehen. Auf jeden Fall müssen wir nun mit Sicherheit nicht darauf warten, bis unsere Pässe zurück sind, bevor wir irgendwann nach dem 29.7.2007 losfahren können.

Die Visa von Usbekistan und Kirgisien sind nun übrigens auch in den Pässen drin! - Das einzige und letzte Visum, das noch fehlt, ist jedes von Turkmenistan. Herr Atayev von der turkmenischen Botschaft in Berlin hat uns in Aussicht gestellt, dass wir von ihm ein Schreiben bekämen, mit welchem wir “problemlos” unsere Visa im Iran (Mashhad) abholen könnten.

Er könne uns diesen Brief aber nur zustellen, wenn er das dazu notwendige OK aus Turkmenistan bekomme. - Es sei aber durchaus vorstellbar, dass dies nicht eintreffe. Es sei üblich, dass man eine Einladung von einer turkmenischen Privatperson oder einer lokalen Firma (z.B. Reisebüro) vorlege. - Das konnten wir jedoch nicht (auch aus Zeitgründen). Ich hoffe, dass wir aber trotzdem bis spätestens am Freitag die nötige Zustimmung erhalten. Ansonsten müssten wir eben eine solche Einladung beschaffen und Herrn Atayev nochmals in Turkmenistan anfragen lassen.

Falls es mit diesem Schreiben nicht klappen sollte, könnte es durchaus sein, dass wir dann in Mashhad einige (viele) Tage festsitzen bzw. warten müssen, bis der turkmenischen Botschaft in Mashhad von Turkmenistan das OK erteilt wird, so dass diese dann die von uns gewünschten Visa erteilen können. In einem solchen Falle könne die Bearbeitungszeit in Turkmenistan gut und gerne 10 Tage betragen.



REISEBEGINN

29. Jul. 07

Start!

Heute ist der lange ersehnte Tag. Es geht los. - Die Motorräder sind gepackt und stolze 260kg schwer (Leergewicht 206kg).

1. Tag – in Üsslingen – Kurz vor der Abfahrt
(29. Juli 2007)

Erste Bedenken sind bereits aufgekommen. Die “neuen” original-indischen Reifen, die wir auf dem Vorderrad aufgezogen haben, machen einen eigenartigen Eindruck. Es eiert und wackelt. Es rüttelt und schüttelt. - Mal schauen wie weit wir mit diesen Dingern kommen (wollen).


1. Reisetag

Unsere 1. Tagesetappe hätte in Cortina d’Ampezzo enden sollen (414km). Gelandet sind wir in Corvara (in der Nähe von Cortina d’Ampezzo). Insgesamt haben wir heute 401km zurückgelegt. Es war ein schöner Tag, nicht zu warm und nicht zu kalt und vor allem haben wir unser Tagesziel erreicht! - Wir sind in bereits in Italien und das ohne eine erste Panne.

 

1. Tag – Suche nach Carnet de Passage am Zoll - In Corvara (I) vor Hotel Table
(29. Juli 2007)



30. Jul. 07

Startprobleme

Am Morgen sieht die Welt bekanntlich anders aus. Na ja, die Royal Enfield von Mack macht keinen Wank mehr … was ist los? Die Batterie hat scheinbar einen plötzlichen Tod gestorben! Kein Problem es gibt einen Autoelektriker gleich um die Ecke. Die Batterie muss zwar in Belluno bestellt werden und es kann einige Stunden dauern, bis diese in Corvara ausgeliefert wird. Ein kleiner Ausflug in die Höhe hilft die Wartezeit zu überbrücken.

 

2. Tag – Entspannung nach Wanderung – Bei Hotel Table in Corvara (I)
(30. Juli 2007)

Etwas nach 16:00 Uhr wurde das benötigte Teil geliefert und nach kurzer Montagezeit war auch Mack’s Royal Enfield wieder bereit für neue Taten. Erleichtert um 98 Euro machten wir uns im späteren Nachmittag auf Richtung Adria.


05. Aug. 07

8 Tage unterwegs

Nun sind wir bereits acht Tage unterwegs. Wir haben vieles schon gesehen und erlebt. Wir haben nette Leute kennen lernen dürfen (in Serbien), wir sind aber auch unangenehmen Zeitgenossen  begegnet (in Griechenland).

 

3. Tag - In Marano Lagunare (morgens)

 

 

3. Tag - Hotel Lucija in Posedarje (abends)
(31. Juli 2007)

 

5. Tag – Gemütlicher Abend in Fischbeizli in Buce
mit der Familie von Michel aus Uster ZH (2. August 2007)

Wir sind durch herrliche Gegenden gefahren, aber wir haben auch Landstriche gesehen, die infolge der vor kurzem erlittenen Hitzewelle völlig durch Feuer vernichtet wurden.

Von der Hitze haben wir bisher jedoch nicht viel mitbekommen. Die Hitzewelle scheint aber auch bereits einige Tage zurück zu liegen. Jedenfalls seit wir unterwegs sind, windet, regnet und stürmt es. - In Kroatien war dann sogar die Küstenstrasse für Motorräder, Wohnmobile und Fahrzeuge mit Anhänger aufgrund des starken Windes gesperrt. Wir mussten auf die Autobahn im Landesinnern ausweichen.

Auch heute nach der Einreise in die Türkei wurden wir von heftigem Regen empfangen. Die Einheimischen schienen am Regen aber Freude zu haben. Die Leute sind auf die Strasse gestanden, haben zum Himmel geschaut und haben sich das kühle Nass über den Kopf laufen lassen. - Scheinbar hat es hier in Kesan schon seit längerer Zeit nicht mehr richtig geregnet.

Morgen wollen wir uns die historische Stätte von Troja anschauen (ca. 20 km südlich von Canakkale). Wir werden sehen, ob wir auch dorthin den Regen mitbringen.


07. Aug. 07

Von Troja zum Schwarzen Meer

Gestern haben wir wie geplant Troja besucht. Aufgrund der spärlichen Überreste war es schwer vorstellbar, wie diese Stadt zu den glorreichen Zeiten ausgesehen hatte. Heute ist auf jeden Fall nicht mehr viel übrig. Auch das Meer hat sich um mehrere Kilometer zurückgezogen. Für Archäologen ist es bestimmt interessant. Die haben auf jeden Fall herum gebuddelt!

 

9. Tag - Ausgrabungen und trojanisches Pferd (Nachbau!) in Troja (TR)
(6. August 2007)


Heute sind wir nun zum schwarzen Meer gefahren und haben eine herrliche Küste mit kaum Badegästen vorgefunden. Auf der Terrasse unseres Hotels konnten wir einen feinen Fisch und einen super schönen Sonnenuntergang geniessen.

  

10. Tag – Im Motel Dündar in Akcakoca am Schwarzen Meer
(7. August 2007)

Zuvor haben wir noch ein Bad im warmen Schwarzen Meer genommen. Das Wasser ist sauber und wellig. Es gibt kaum Leute am Strand. Es ist wirklich herrlich hier!

Und unsere kleinen Pfudderli sind ganz brav und pfuddern als würden sie nichts lieber tun als den ganzen Tag zu arbeiten.


Roli #21 on August 8, 2007

Hoi Ihr zwei “Pfudderli”-Treiber,

Schön zu hören, dass bei Euch alles im grünen Bereich ist und Euch die Reise viel Spass und Vergnügen bereitet. Wir freuen uns auf viele weitere interessante und erfreuliche Berichte in Eurem Reisetagebuch.

Weiterhin, gute Fahrt, viel Glück und nur erfreuliche Erlebnisse auf Eurem Weg nach Indien.

Happy India und Desmo-Power Gruss aus der Heimat!

Roli und die Ducatisti vom Iselisberg



09. Aug. 07

Zentral Anatolien

In der Zwischenzeit sind wir in Zentral Anatolien angelangt. Wir haben bereits 4000 km ohne nennenswerte Probleme zurückgelegt.

Die grösste positive Überraschung bisher auf unserer Reise ist die Türkei. Die Türkei und seine Leute zeigen sich nur von der besten Seite (das ist keine Werbung, das ist wirklich so - die Griechen könnten sich ein Stück abschneiden). Die Landschaften sind sehr abwechslungsreich. Bisher haben wir praktisch nur fruchtbare und grüne Gebiete gesehen. Klar, es gibt Stausees und es wird fleissig bewässert, aber es gedeiht und ist grün da man die Felder pflegt.

 

11. Tag – Auf dem Weg nach Safranbolu (TR)
(8. August 2007)

 

Man hat ja auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung. Auf jedem Traktor sitzen mindestens zwei bis drei Personen und in den Feldern arbeiten auch zahlreiche Leute.

  

11. Tag – In Safranbolu
(8. August 2007)

 

 

Die Leute sind viel fortschrittlicher als wir je gedacht hätten, auch hier in Zentral Anatolien. Man sieht weniger Frauen mit Schleier als in der Schweiz (zumindest was junge Leute, d.h. Leute bis zu unserem Alter betrifft). In den Strassen-Cafes hat man Internet-Zugang („wireless“ versteht sich und kostenlos - das gibt es sonst wohl nirgends - jedenfalls nicht in der Schweiz - da bekommt man nichts umsonst). Ja, wir sind im asiatischen Teil der Türkei und es scheint wirklich so zu sein, dieses Jahrhundert gehört den Asiaten!

 

12. Tag – Auf dem Weg nach Amasya (TR)

 

12. Tag – Abends  und nachts in Amasya (TR)
(9. August 2007)

Wenn wir mit unseren Motorrädern irgendwo anhalten, um zu schauen, wo es entlang geht, wollen die Leute wissen, woher wir kommen und wohin wir wollen (jeder nimmt sein bestes Schulenglisch zur Hand, weil wir ja ausser Cay immer noch kein Türkisch können). Sofort wird uns ein Tee serviert. Irgendwo her kommt der Tee immer. Und wenn wir dann wieder aufbrechen zeigt man uns den Weg, den richtigen Weg und nicht irgendeinen. Dazu fährt man uns mit dem Auto voraus.

Mit unseren Motorrädern sind wir Exoten. Man steht hier auf Ducatis und Japaner aber die meisten Leute haben Motorräder chinesischer Herkunft. Die sind scheinbar billiger und trotzdem zuverlässig. Von indischen Motorrädern hält man nicht viel. Wir hoffen, dass uns unsere Pfudderli weiterhin das Gegenteil beweisen. - Wir haben den Eindruck, dass diese immer besser laufen (oder haben wir uns in der Zwischenzeit an die gemächliche Gangart gewöhnt)?

Wir freuen uns auf die restlichen Tage in der Türkei. Die Türken meinen, wir sollten in der Türkei bleiben und nicht in den Iran fahren. Der Iran sei nicht so gut.


10. Aug. 07

Amasya - Sakaitutan Pass (2160 m) - Erzincan

Heute hatten wir einen harten Arbeitstag. Vom einzigartigen und wirklich sehr sehenswerten Amasya ging es nach Erbaa und dann ständig aufwärts bis zum 2160 m hohen Sakaitutan Pass.

13. Tag – Auf dem Weg nach Erzincan (TR) – (10. August 2007)

Dabei galt es 375 km zurück zu legen. Viele werden jetzt denken, das sei nicht viel. Bei einem Stundenschnitt von 120km/h würde dies stimmen. Bei Steigungen von bis zu zehn Prozent sind unsere Töffli leider nicht mehr sehr flink. Schwer beladene Lastwagen haben auch so ihre Probleme und sind in dieser Situation vielleicht noch 30 - 40 km schnell. Und wie bitte sollen wir diese überholen? Da hilft nur eines, Geduld, Geduld, Geduld und abends eine Dusche, um den Dieselruss wieder runter zu kriegen. - Zwei weitere Pässe mit einer Höhe von 2200 m und 2040 m warten noch auf uns und hoffentlich auch Hotelzimmer mit wenigstens einer kalten Dusche!

 

13. Tag – Töffwäsche in Erzincan - Es wird Nacht in Erzincan (TR)

Zurzeit sind wir in Erzincan. Wir wissen nun, wie sich ein Bibbeli im Brutkasten fühlen muss und warum diese unbedingt aus dem Ei schlüpfen wollen. Heute war es mit Sicherheit über 40 Grad warm und wir schätzen, dass es jetzt um 22:30 Uhr noch immer über 30 Grad hat. Normalerweise freut man sich über jeden Windstoss aber hier hat man den Eindruck, dass einer mit einem riesigen Fön lauter heisse Luft produziert.

Vielleicht ist es naiv aber wir hoffen schon, dass wir in einigen Tagen am Kaspischen Meer wieder etwas Abkühlung finden werden.


12. Aug. 07

Kurz vor Grenzübertritt nach Iran

Heute wurden wir zu einem traditionellen Frühstück nach Harasan’er Art eingeladen, nachdem wir am Vorabend Fatih kennen gelernt haben. Er wollte uns das Nachtessen nicht bezahlen lassen und damit war noch nicht genug. Es war im wichtig, dass wir heute die richtige türkische Küche zumindest beim Frühstück kennen lernen konnten. - Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft ist hier wirklich unglaublich.

 

15. Tag – Frühstück von Fatih in Harasan (TR) und Verabschiedung
12. August 2007)

Heute haben wir zwei Passe gemeistert und dies obwohl bei Mack’s Töff wieder einmal ein Defekt vorlag. Allerdings war es nur eine Kleinigkeit. Die Halterung des Kettenschutzes war gebrochen. Schnell war dieses demontiert, um es so bald wie möglich irgendwo schweissen zu lassen.

Bereits in der nächsten Ortschaft (Eleskrit) gelang uns dies. Kaum in die Ortschaft eingefahren, standen uns mehrere hilfswillige Personen zur Seite. Kaum zehn Minuten später war die Sache geschweisst.

 

15. Tag – Zwischen Harasan und Eleskrit (TR) – In Eleskrit (er kennt den Schweisser)

Nun sind wir in Dogubayazit, wo wir den Harems-Palast von Ishak Paşa besichtigt haben. Obwohl der Palast beeindruckend ist und sein Leben bestimmt auch nicht ganz ohne Reiz war, würden wir mit ihm nicht tauschen wollen.

 

15. Tag – Zwischen Eleskrit und Dogubayazit – Harems-Palast von Ishak Paşa in Dogubayazit

 

 

  

15. Tag – Harems-Palast von Ishak Paşa in Dogubayazit
(12. August 2007)

 

 

  

15. Tag – Dogubayazit (TR), Blick aus dem Hotelzimmer und 16. Tag – Berg Ararat
(12. August 2007 bzw. 13. August 2007)


Peter Müller on August 14, 2007 said:

Ich lese mit Vergnügen euren Reisebericht und hoffentlich geht alles weiter so gut wie bis anhin. Unbedingt aufmerksam machen möchte ich euch auf den Reisebericht http://www.ziguin.de. Da fährt einer mit einem Landrover um die ganze Welt und er stand Mitte 2003 ebenfalls in Dogubayazit vor dem Grenzübertritt nach Iran. Die Prozedur dabei ist einfach unglaublich - lest selbst. Viele Grüsse und eine gute Zeit.

Peter


17. Aug. 07

Erschwerte Kommunikation im Iran

Seit wir den nicht ganz einfachen Grenzübertritt von der Türkei in den Iran hinter uns gebracht haben, ist es mit der Kommunikation deutlich schwieriger geworden. Obwohl viele Iraner ständig ihr Handy benutzen, ist dies für uns nicht möglich. Scheinbar sind die Systeme nicht kompatibel (ist dies eventuell sogar gewollt?).

Obwohl wir in der Türkei eigentlich nur positive Erlebnisse hatten, machten uns die Türken die Ausreise schwer. Man liess uns an der prallen Sonne bei vermutlich 40 - 45 Grad während Stunden förmlich schmoren. Warum dies so war, wissen wir nicht. Es gab aber Europäer am Zoll, die meinten, früher hätten die Türken keinerlei Schwierigkeiten gemacht. Erst seit die Türkei auf Widerstand bezüglich des EU-Beitritts stiess, sei die Ausreise zur Tortur geworden (schikanöse Warterei - neun Leute standen im Büro und glotzten in die Fernsehkiste, ohne dass einer etwas getan hätte).

Die Einreise in den Iran gestaltete sich ebenfalls nicht ganz einfach. Dies war aber vor allem auf sprachliche Schwierigkeiten zurück zu führen. Auf unserem Carnet stand nämlich, dass dieses ausserhalb von Europa, dem Mittleren Osten und Asiens ungültig sei. Diese doppelte Verneinung den Zollbeamten klar zu machen, ohne deren Sprache zu sprechen, war ein wirklich schwieriges Unterfangen.

Das ganze Zollprozedere hat uns derart mitgenommen, dass wir am Tag danach auf Imodium nicht verzichten konnten. Dank Imodium konnten wir aber unser tägliche ”km-Ration” trotzdem erfüllen.

Auch die Geschichte mit dem rationierten Benzin hat uns einige zusätzliche Schweissperlen gekostet, aber es gelang uns, Benzinkarten für 300 Liter zu ergattern. Brauchen werden wir voraussichtlich zwar bloss gut die Hälfte. Wir sind nun also bestens gerüstet, auch wenn unsere Pfudderli am Iranischen Most nicht sehr viel Freude haben. Sie laufen zwar immer noch tip-top, auch wenn sie nun beim Beschleunigen deutlich kleveln.

  

17. Tag – In Marand (morgens) - Im Hotel vor dem Frühstück - Zwischen Marand u. Khalkhal (IR)
(14. August 2007)

 

17. Tag – Zwischen Marand u. Khalkhal (IR)

 

18. Tag – Zwischen Kalkhal u. Ramsar – Geldwechsler in Ramsar (IR)
(15. August 2007)

 

 

18. Tag – Nach dem Abendessen … Es gab Fisch! - 19. Tag – Fischer bei Ramsar (IR)
(15. August 2007 bzw. 16. August 2007)

 

19. Tag – Crew des Hotel Caspian Sea vor dem Hotel Caspian Sea (IR)
(16. August 2007)

 

19. Tag – Car Wash und Brückenbaukunst (IR)
(16. August 2007)


 

19. Tag – Nachtlager in der Nähe von Livan (IR) mit guter aber spärliche Kost
(16. August 2007)

 

Bereits haben wir ca. 1700km im Iran zurück gelegt, so dass es ”nur” noch ca. 600km nach Mashhad sind. Dort sollten wir ja dann unsere Visa für die Einreise nach Turkmenistan bekommen. Wir sind immer noch im Marschplan und sollten Mashhad am Sonntag erreichen, so dass wir früh am Montag bei der Visa-Ausgabestelle vorsprechen können. Wir hoffen, dass es dort dann keine lange Warterei gibt.

 

Heute ist uns ein Helm gestohlen worden. Wir haben dies der Polizei gemeldet. Dem zuständigen Polizisten war es sehr unangenehm und zudem war es ihm wichtig, dass wir als Touristen ein positives Bild von seinem Land behalten konnten. Deswegen ist er mit uns von Laden zu Laden gefahren, um uns den Kauf eines neuen tauglichen Helms zu ermöglichen. Als dies nicht gelang, hat er uns seinen persönlichen und fast neuen Helm geschenkt (er musste diesen extra zu Hause holen gehen). Hurra, so konnten wir weiter fahren. Der Diebstahl geschah vor einem Restaurant. Die Rechnung des Restaurants durften wir ebenfalls nicht bezahlen. Neben einem Halunken gibt es scheinbar etliche hoch anständige und sehr grosszügige Leute hier im Iran!

 

 

20. Tag – Helmspender Polizist in Aliabad und Reisfelder am Pass nach Aliabad (IR)
(17. August 2007)

Nach diesem Ereignis konnten wir eine herrliche Passfahrt erleben. Die Strasse führte einem Flussbett entlang. Wasser war zwar nicht mehr viel zu sehen, aber im terassierten Gelände gedieh Reis. Das leuchtende Grün als Kontrast zu den kargen rotbraunen Felsen war eine wirkliche Augenweide.

 

20. Tag – Zwischen Aliabad u. Sharud und Nachtlager in Sharud (IR)

 

 

20. Tag – Menukarte für Touristen in Sharud (IR) und die bestellte Pizza Arabique
(17. August 2007)

 

 

21. Tag –Zwischen Sharud u. Sabzevar - 21. Tag – In Sabzevar (IR)
(18. August 2007)

 

 

 

 

21. Tag – Sicht aus Hotel Kamalia in Sabzevar - 22. Tag – Von Sabzevar nach Mashhad (IR)
(18. August 2007 bzw. 19. August 2007)

 

 


19. Aug. 07

Mashhad - Stadt der Pilger

Heute sind wir plangemäss in Mashhad angelangt.

Falls wir morgen unsere Visa erhalten geht die Reise weiter. Ansonsten bekommen unsere Pfudderli einen Ölwechsel und weitere Streicheleinheiten, so dass sie hoffentlich weiterhin ihre Pflicht so brav erfüllen, wie bis anhin.

Falls wir bis am Dienstag die Visa nicht erhalten, müssten unsere Reisepläne grundlegend überdacht werden, da wir dann nicht rechtzeitig in Usbekistan einreisen könnten. Wir hoffen, dass es klappt. Angeblich werden am Montag aber nur Visa-Anträge von Transportunternehmen bearbeitet.

 

 

 

22. Tag – in Mashhad (IR) - Weg zum Holy Shrine of Imam Raza

 

Wir geniessen im Moment die pulsierende Stadt Mashhad. Was hier abgeht, ist wirklich gewaltig. Die Strassen sind total verstopft, aber auf dem Gehsteig kommt man noch viel weniger schnell voran. Leute, dicht an dicht. Mashhad wir jährlich von über 12 Mio. Touristen (Pilger) besucht.

 

 

 

22. Tag – Nacht in Mashhad (IR)
(19. August 2007)

Im Moment freuen wir uns auf unser Nachtessen, welches wir im 8. Stock eines Hotels am Beit ol Moqaddas Square mit Sicht auf den Holy Shrine of Imam Reza einnehmen wollen. Wir haben uns bereits ein Bild gemacht, aber das Restaurant öffnet erst um 21:00 Uhr (übrigens spielen unsere Mägli wieder mit), so dass wir noch etwas warten müssen.

 

 

23. Tag – Läden in Mashhad (IR)
(20. August 2007)

 

Den Holy Shrine of Imam Reza konnten wir noch nicht aus der Nähe besichtigen. Es gab einen Ansturm wie auf ein Weltmeisterschaftsfussballspiel mit Leibesvisitation und allem was dazu gehört. Da Mack seinen Fotoapparat nie im Hotelzimmer lässt, wurden wir abgewiesen. Falls wir aber noch etwas auf die Visa warten müssen, gehen wir nochmals hin.

 

 

23. Tag – Baustellen in Mashhad (IR)
(20. August 2007)



26. Aug. 07

Wir sitzen in Ayni fest!

Bisher hat alles wunderbar geklappt. Uns geht es gut und auch unsere Pfudderli werden bisher mit jeder Situation рrächtig fertig.

Trotzdem sitzen wir nun in den Tadschkischen Bergen fest. Die Strasse (welche diesen Namen kaum verdient hat) von Samarkand nach Duschanbe (Hauptverbindungsachse!) ist nach Ayni für Sprengungen gesperrt. In diesem Ort fahren zwar Autos herum, welche mit Welthunger Hilfsorganisation (in Deutsch) beschriften sind, trotzdem konnten wir zuerst mit niemandem ein Gespräch in Englisch oder Deutsch führen und unsere Russischkenntnisse sind leider auch noch sehr sehr beschränkt. Wir wissen nicht wirklich, wann genau die Strasse wieder geöffnet wird, man sagt uns aber, dies sei ev. am Montag oder am Dienstag der Fall. Die Strasse wird von Chinesen erstellt, welche damit neue Handelswege erschliessen wollen. So wie es ausschaut, können sich die Leute hier mit den Chinesen auch nicht richtig verständigen und wissen deshalb auch nicht besser, wann die Strasse nach Duschanbe wieder geöffnet wird.

Ayni ist heute ein ziemlich lausiges Kaff mit ca. 17000 Einwohnern. Trotzdem gibt es Mobile-Phone und Internet (und dies ohne Zäsur, ganz im Gegensatz zu Usbekistan - dies war übrigens der Grund dafür, dass wir unser Tagebuch nicht mehr nachführen konnten). In Ayni gibt es verschiedene internationale Entwicklungsprojekte, so z.B. von German Agro Action - finanziert von der ”European Commission”. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass es hier Internet gibt.

Die unfreiwillige Wartezeit in Ayni verursacht uns einige Probleme. Wir werden nun in Duschanbe das Visum für Tadschikistan verlängern müssen, ein neues Visum für Kirgisien einholen und auch mit den Chinesen müssen wir schauen, dass eine verspätete Einreise möglich wird. Dies bedeutet nochmals zusätzlicher Zeitverlust … aber irgendwie wird es dann schon klappen.


27. Aug. 07

Dritte Welt

 

28. Tag – in Ayni (TJ)
(24. August 2007)

Scheinbar sind wir hier in Ayni in der Dritten Welt gelandet. Eigentlich gibt es hier nichts, das funktioniert (ausser was neu ist und von irgendwelchen Hilfsorganisationen finanziert wurde) aber die Leute hier scheint das nicht gross zu kümmern.

So gibt es z.B. ein (1!) Fax-Gerät in der Stadt, aber niemand weiss, wie es zu bedienen ist. Macht nichts, das braucht man ja sowieso nicht, um zu überleben. Wenn eine Leitung leckt, wird hier die Strasse aufgerissen und die Leitung repariert (Wasser ist ja lebenswichtig). Danach wird der Graben aber nicht mehr zugeschüttet. Warum soll man sich die Arbeit machen, das Wasser läuft ja wieder. Manchmal denken wir, die Leute sind wirklich selber schuld, dass sie arm sind (sorry!). Sie wollen scheinbar nichts daran ändern oder sie tun scheinbar zumindest nichts, um eine Verbesserung zu bewirken. Mit Herumsitzen allein hat noch niemand Reichtum erlangt. Wenn wir die Situation hier sehen, müssen wir schon sagen, in der Schweiz dürfen wir in einer fast perfekten Welt leben. Zugegeben, manchmal nerven die vielen Bestimmungen schon, dafür bekommt man aber jedenfalls einen Gegenwert: Lebensqualität. In Buchara und Samarkand trafen wir in den historischen Altstädten wirklich eine sehr sehr romantische Welt (absolut sehenswert - leider können wir derzeit keine Fotos hoch laden, da in Ayni leider ausser dem Internet nichts funktioniert und wie lange das noch so ist, das wissen höchstens die Götter).Im Vorfeld unserer Reise hatten wir uns vorgestellt, hier eine total romantische Welt zu treffen. Samarkand und Buchara haben diesbezüglich unsere Erwartungen durchaus erfüllt, aber sonst herrscht hier der pure harte Alltag (auch für uns - um 16.00 Uhr gibt es in der ganzen Stadt kein Nan (Brot) mehr zu kaufen).

In Samarkand hatten wir etwas Pech. Aufgrund eines Music-Festivals war der Registan für Touristen nicht zugänglich. Wir konnten uns diese phantastischen Gebäude leider nur aus der Distanz anschauen. Nun hoffen wir, dass wir am Dienstag nach Duschanbe aufbrechen können, um uns zwei bis drei Tage später von der herrlichen Bergwelt des Pamirs verzaubern lassen zu können.


28. Aug. 07

Anzob Pass 3373m

Heute hat es nun geklappt. Die Strasse nach Ayni wurde früh morgens kurz geöffnet und wir konnten durch schlüpfen. Um 5:15 Uhr sind wir losgefahren und bereits um 13:00 Uhr waren wir in Duschanbe und dies, obwohl dazwischen der 3373 Meter hohe Anzob Pass (Schotterpiste) lag.

 

31. Tag – Anzob Pass, 3373 m – Zusammentreffen mit www.t-langi.de zwischen Ayni u. Dushanbe (TJ)
(28. August 2007)

Unsere Pfudderli haben wieder hervorragende Arbeit geleistet. Wir haben bereits über 9′000 km zurückgelegt.

 

30. Tag – Mack mit Alymbek und Wirt - 32. Tag - Nähe Dushanbe
(27. August 2007 bzw. 30. August 2007)

Mack und mir geht es nach wie vor gut. Trotzdem sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir uns ernsthaft überlegen müssen, ob wir unsere Reise hier abbrechen sollen.

Immer hatten wir gedacht, dass unser Unternehmen am ehesten daran scheitern könnte, weil wir mit nicht zeitgemässen Motorrädern unterwegs sind. Nun sieht es aber so aus, dass uns administrative Hindernisse einen Strich durch die Rechnung machen. Aufgrund der dreitägigen Verspätung laufen unsere Visa zu früh aus. Dies verlangt nach neuen Visa (Verlängerungen sind scheinbar in Tadschikistan nicht möglich, weil die Beamten unzulänglich sind) und dies dauert mindestens 7 Tage. Das kirgisische Visum können wir erst verlangen, wenn das Tadschikische Visum vorliegt usw.

Wenn Duschanbe wenigstens eine schöne Stadt wäre, würden wir ev. Mit Freude 7 Tage hier verweilen.

Wie wir weiter vorgehen wollen, können wir erst entscheiden, wenn wir von den Chinesen Bescheid bekommen haben, ob wir die Einreise um 10 Tage verschieben können.


29. Aug. 07

Geht es nun doch weiter?

Vielleicht klappt nun doch noch alles. Wir haben heute von Igor gehört, dass es durchaus möglich sei, dass wir bereits morgen das neue Tadschikische und das Kirgisische Visum bekämen. Falls dies tatsächlich so wäre, könnte es mit der Einreise in China doch noch hinkommen. - Wer Igor ist, werde ich berichten, so bald wir die beiden Visa in den Händen haben. Dies ist nämlich eine Geschichte für sich!

Wenn alles klappt würden wir am 31.8.2007 früh morgens nach Khorog aufbrechen (Fahrzeit ca. 2 Tage). Danach ginge es auf dem Pamir-Highway nach Sary-Tash - voraussichtliche Ankunft am 3.9.2007 und Einreise über den Irkestam-Pass nach China wäre dann am 4.9.2007. - Das wäre doch ein schönes Geburtstagsgeschenk, nachdem wir den Pickel wegen ”Nichtmachbarkeit” bereits schon hinwerfen wollten.


Mirjam on August 30, 2007 said:

Hallo ihr zwei Pfudderlifahrer

Mit viel Freude begleiten wir euch auf eurer Reise. Es freut mich, dass es euch gut geht. Das mit den Grenzen kostet ganz viel Nerven! Ich wünsche euch von Herzen, dass es mit den Visa klappt und dass ihr mit euren Pfudderli so problemlos weiter ziehen könnt.

Grüessli Kurt und Mirjam


30. Aug. 07

Morgen machen wir uns auf den Weg nach Khorog

Uff, wir haben wieder eine Hürde genommen, auch wenn dies ohne Hilfe so schnell nicht möglich gewesen wäre. Alle notwendigen Verlängerungen liegen nun vor, so dass wir uns nun (ab 31.8.2007) auf den Weg nach Khorog und den Pamir Highway machen können. Igor sei dank.

Igor kennen wir seit unserem Aufenthalt in Ayni. Gemäss den in Tadschikistan geltenden Regeln hätten wir uns innerhalb von drei Tagen bei der Fremdenpolizei (OVIR) melden müssen. Nachdem wir in Ayni festsassen, konnten wir dieser Pflicht nicht nachkommen. Besorgt haben wir Kontakt mit dem Swiss Corporation Office (SDC) in Duschanbe aufgenommen. Dieses Büro erbringt unter anderem konsularische Dienstleistungen und hilft auch Schweizern in Not. Wir durften nun mit der Unterstützung von Igor rechnen. In Not waren wir zwar nicht, aber in einer ausweglosen Situation. Herr Rudolf Schoch (er trägt die Verantwortung für die Konsularischen Dienstleistungen für die Schweiz) hat uns erklärt, dass es in diesem Land nicht vorhersehbar sei, wie lange gewisse Dinge gingen. Je nach Lust und Laune des entsprechenden Beamten gehe es etwas schneller oder etwas länger. Zusätzlich bestehe die Tendenz, dass gewisse Beamte ohne Zuwendung noch etwas mehr Zeit für eine Amtshandlung benötigen.

Die Verlängerungsgeschichte hat uns eine Kleinigkeit gekostet, das ist aber Nebensache. Hauptsache ist, dass es so schnell geklappt hat und wir uns nun in Duschanbe nicht noch länger verweilen müssen.


Monika Rüegg on September 1, 2007 said:

Hallo ihr zwei
uuiii… das wird jo immer spannender! Wie im Film…echlischmierrä” und dänn laufts ;-)
Ich tue jede abig euri Bricht verfolge und freu mi druf, euri Iträg sind toll!
Danke vielmal, dass mir eso a euerä abwächsligsriche Reis chönd teilha!
Ich wünsche eu wieterhin alles, alles Gueti!
Liebi Grüessli Möndli


06. Sep. 07

Somewhere in nowhere

In den letzten Tagen ist einiges gelaufen. Khorog war noch eine richtige Stadt. Wahrscheinlich gab es sogar ein Internet-Cafe aber wir haben es nicht gefunden. Die Leute waren erstmals nicht besonders hilfsbereit. Vielleicht liegt dies an der Nähe zu Afghanistan und den hier herrschenden Umständen. Die Jugendlichen scheinen alle ”high” zu sein. Wir wissen nicht, was genau konsumiert wurde, aber es dürften wohl Drogen gewesen sein, welche aus Afghanistan ausgeschmuggelt wurden.

 

35. Tag – In Alichur (TJ) - 36. Tag – Zwischen Alichur u. Karakul (TJ)
(2. September 2007 bzw. 3. September 2007)

 

 

36. Tag – In Alichur (TJ) und zwischen Alichur u. Karakul
(3. September 2007)

 

 

 

36. Tag – Passant auf Pamir-Highway (TJ) - Zwischen Alichur u. Karakul (TJ)
(3. September 2007)

 

 

36. Tag – In Karakol (TJ) - Am Karakolsee (TJ)
(3. September 2007)

 

Nach Khorog wurde die Strasse erstmals wieder recht gut fahrbar. Auch die Landschaften wurden immer schöner, je höher wir den Pamir Highway hinauffuhren. Es ist wirklich beeindruckend hier. Wie das Tibet wird diese Gegend auch ”Dach der Welt” genannt.

Ausser wunderschönen Landschaften und Bergen gibt es hier nicht viel mehr. Aber die Bilder sind so schön, dass man sich absolut wohl fühlt. Menschen sieht man kaum ausser von Zeit zu Zeit Hirten mit ihren Schaf- und Ziegenherden und gelegentlich freie Esel oder auch Jaks.


08. Sep. 07

Durch China auf dem Weg nach Pakistan

Sorry, dass wir unser Tagebuch so spärlich nachführen. Leider funktioniert dies aber nicht richtig (Zäsur der Seite www.wordpress.com in Usbekistan und China, keine Infrastruktur in Tadschikistan etc.).

In der Zwischenzeit sind wir bereits in Taxkorgan. Morgen (09.09.2007) werden wir aus China aus- und in Pakistan einreisen. In China hatten wir bisher eine hervorragende Zeit. Das Essen war ausgezeichnet und hat unsere Verdauungen nicht mehr belastet. Die Stadt Kashgar war hochinteressant und die Natur hatte vieles zu bieten.

39. Tag – Kinder in der Altstadt von Kashgar (CN)
(6. September 2007)

 

 

39. Tag – In Kashgar (CN)
(6. September 2007)

38. Tag – Route bis Kashgar (CN)
(5. September 2007)

Der Karakel-See (China) präsentierte sich von seiner besten Seite. Der Muztagata (bekannt durch die Schweizer Höhenforschung) bildet den entsprechenden Rahmen.

40. Tag – Beim Karakel See (CN)
(7. September 2007)

Auch hier werden die Kinder gerne fotografiert.

 

Auch der Pamir-Highway war von einer unbeschreiblichen Schönheit. Allerdings ist die Vegetation relativ spärlich und das Leben hart. Die Leute haben sich aber darauf eingestellt und scheinen auch ohne Elektrizität, Telefon etc. gut zu recht zu kommen.

Nun sind wir auf Pakistan gespannt. Der Karakorum Highway soll auch super sein.


11. Sep. 07

Auf dem Karakorum Highway

 

40. Tag – Familientransporter (CN) - Jurte mit Mutztag Ata (CN)
(7. September 2007)

 

 

40. Tag – Am Karakelsee (CN) - Mutztag Ata (CN)
(7. September 2007)

Vor zwei Tagen sind wir aus China ausgereist. Der chinesische Zoll befindet sich unmittelbar nach der Stadt Taxkorgan (völlig problemlose Ausreise) und ca. 200 km später sind wir in Pakistan (Sost) eingereist. Dazwischen lag eine herrliche Gegend mit Schneeriesen und dem Khunjerab Pass (4733 m). Auf dem Pass schneite es und unsere Finger waren auch entsprechend klamm. Glücklicherweise produzieren Motoren Wärme, so dass wir unsere Finger von Zeit zu Zeit am Zylinderkopf unserer Pfudderli aufwärmen konnten.

Die Einreise in Pakistan verlief den Umständen entsprechend relativ gut. Zuerst hatten wir schon einen kleinen Schock, als uns der Immigrations-Offizier darlegte, dass einer unserer Pässe suspekt sei.

Als wir uns erkundigten, was denn daran suspekt sein solle, meinte er, dass nicht erkennbar sei, welche Botschaft das Visum erteilt habe. Ja, es war tatsächlich so, dass ein Stempel fehlte (lausige Arbeit in der Schweiz!). Das Visum konnte so nicht anerkannt werden.

Wir waren erst beruhigt (wir wollten ja nicht nach China zurück), als uns der ”Immigration Officer” sagte: ”don’t worry, there is a solution”. Die Lösung war ein neues Visum, welches sogar in Sost erstellt werden konnte. - Wir hatten Glück, denn diese Option gibt es erst seit ca. 3 Monaten.

Pakistan bot ein Novum. Wir haben schon etliche Grenzen passiert, wurden auch schikaniert etc. aber in Pakistan waren die Zollbeamten mehr als freundlich. Wir wurden sogar zweimal zum Tee eingeladen und dabei mit etlichen Reisetipps eingedeckt.

Unsere erste Nacht in Pakistan haben wir in Passu verbracht. Am nächsten Tag sind wir früh morgens aufgestanden, um den „suspension bridge trek” zu begehen. Dabei konnten wir eine über 200m lange Hängebrücke überschreiten (beim Blick in die reissenden Fluten, wurde es einem schon etwas ”trümmlig”. Diese Brücke wird vor allem von Einheimischen genutzt, um auf der anderen Seite des Flusses Feldarbeit verrichten zu können.

Danach sind wir nach Karimabad (Hunza Valley) gefahren, um den Palast (Fort) des letzten über das Hunza Tal herrschenden Koenigs (Muhammad Jamal Khan) zu besichtigen (bis 1945).

 

42. Tag – Palast von Iman Aga Khan (PK) - In Passu, Sultan’s Pension (PK)
(9. September 2007)

Von seinem Palast aus, sieht man sieben der höchsten Berge der Welt (wenn die Sonne scheint). Heute scheint der in Genf lebende Iman Aga Khan inoffiziell das Tal zu beherrschen. Der Palast jedenfalls wurde auf seine Kosten renoviert und angeblich bezahlen die Bauern noch heute Zehnten an ihn!


18. Sep. 07

Linksverkehr

An den Linksverkehr mussten wir uns schon ab Pakistan gewöhnen. Eigentlich war dies überhaupt kein Problem. Nur wenn ein Fahrzeug schnurgerade auf uns zu kam und noch irgendwelchen Schlaglöchern nach rechts auswich, war jeweils die Versuchung schon gross, ebenfalls nach rechts statt nach links auszuweichen. Das sind wohl Reflexe, die in brenzligen Situationen einfach da sind.

In Pakistan war die Fahrweise der übrigen Verkehrsteilnehmer sehr beängstigend. Grundsätzlich haben alle immer überholt, ob man etwas sehen konnte oder nicht. Es ist dann auch tatsächlich passiert, dass wir von einem weissen Toyota Corolla rücksichtslos überholt wurden. Weit ist er allerdings nicht gekommen. Zwei Kurven später haben sich die Insassen wohl den Kopf sehr angestossen, als ihnen ”unverhofft” beim Überholen ein Lastwagen entgegen kam. Das fünfmalige tägliche Beten ist eben im Strassenverkehr nicht genugTraurig / Enttaeuscht. Wir hoffen aber trotzdem, dass die Insassen glimpflich davon gekommen sind.

Hier in Indien geht die ganze Sache doch etwas ruhiger zu und her. Nur die Busfahrer und die Fahrer von weissen Safari Jeeps scheinen nie mit Gegenverkehr zu rechnen. In der Zwischenzeit wissen wir aber, dass es empfehlenswert ist, die Strasse zu verlassen, sobald ein Bus oder ein weisser Jeep in Sicht ist.

Wie man hier den Kreisverkehr handhabt, mussten wir auch zuerst lernen. Grundsätzlich fährt man links herum, wenn man aber den Kreisel erst bei der dritten Strasse verlassen möchte, fahrt man rechts herum - ist doch logisch, rechts herum ist es in diesem Fall eben viel kürzer. Irgendwie kommt man hier sowieso immer an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei (im Gegensatz zu Pakistan, wo aufgrund des rücksichtslosen und intoleranten Fahrverhaltens an jeder Ecke ein Schrotthaufen stand). Wir wissen nicht, worauf dies genau zurück zu führen ist, aber zugegebenermassen wir haben schon unsere Vermutung!

Seit zwei Tagen sind wir nun in Bikaner. Wir haben wieder einiges erlebt und gesehen. Anstelle vieler Worte wollen wir lediglich einige Bilder ’sprechen’ lassen:

 

49. Tag – Zwischen Amritsar und Ganganagar
(16. September 2007)

 

 

49. Tag – Zwischen Amritsar und Ganganagar
(16. September 2007)

Manchmal sind wir auch abseits der Strassen unterwegs:

 

50. Tag – Lalgarh Palace in Bikaner - 51. Tag – Rattentempel in Deshnok
(17. September 2007 bzw. 18. September 2007)

 

   

50. Tag – In der Altstadt von Bikaner
(17. September 2007)

 

 

51. Tag – Camel Research Institute Bikaner - Memorials in Jorbeer
(18. September 2007)


20. Sep. 07

Jeep Safari

Gestern sind wir in Jaisalmer angekommen.

Wie schon in Bikaner gibt es auch in Jaisalmer ein schönes Fort und interessante Buergerhäuser zu sehen:

 

52. Tag – Fort in Jaisalmer
(19. September 2007)

 

 

52. Tag – Haveli in Jaisalmer
(19. September 2007)

Wir haben uns entschieden, eine Jeep-Wüsten-Safari zu machen (wir wollen den Verkehr von der anderen Seite erleben … nein, nein, wir haben nicht einen weissen, sondern einen schwarzen Jeep angeheuert … mit Klimaanlage …).

 

  

53. Tag – Dünen südwestlich von Jaisalmer
(20. September 2007)

 


Neben viel Sand gab es auch freundliche Leute zu sehen.

    

53. Tag – In Nanga’s Dorf südwestlich von Jaisalmer
(20. September 2007)

Übrigens war ‘Hari-Mack’ bei Coiffeur. Wie kurz er seine Haare geschnitten hat, bleibt dank seinem schönen Hut ein Geheimnis … die vielen Tempel und die kräftigen Farben haben ihn auf jeden Fall nicht nur beeindruckt.

  

53. Tag – Dünen südwestlich von Jaisalmer
(20. September 2007)

Eine Kamel-Safari kam für uns nicht in Frage. Wir wollen doch unsere ‘Fuedli’ nicht überstrapazieren, auch wenn es nur noch relativ wenig Kilometer bis nach Mumbai sind.


Im Übrigen haben wir es uns fest vorgenommen, unsere Arbeitsmoral (wenn wir dann wieder zu Hause sind) etwas anzupassen. Gute Vorbilder haben wir hier in Hülle und Fülle:

53. Tag – Markt in Jaisalmer
(20. September 2007)


25. Sept. 07

Fluch der Zivilisation

Wir haben schon sehr viele sehr schöne Bilder hier in Indien geschossen. Manchmal haben wir aber das Motiv kräftig heran zoomen müssen, um gewisse Dinge, die nicht so schön sind, aus den Bildern zu bekommen.

Indien hat nicht nur eine schöne Seite. Das mit der Armut (Slums) ist vermutlich jedem bekannt. Das Problem mit dem Zivilisationsmüll vielleicht etwas weniger… und die Inder möchten es zum Teil nicht wahrhaben.


Um Euch unseren „Alltag“ etwas näher zu bringen, möchten wir hier nicht nur die schönsten Bilder sondern auch einige etwas andere Bilder zeigen:

   

55. Tag – Altstadt in Jodhpur
(22. September 2007)

Diese Bilder stammen alle aus Jodhpur:
(1) in der Altstadt von Jodhpur.
(2) über dem Teich mit Müll thront das schöne und saubere Fort!
(3) Das Leben der heiligen Kühe ist nicht so toll!
(4) Heiliges Wasser …. wenn da nur keiner rein fällt.

Bikaner und Jaisalmer waren diesbezüglich noch viel schlimmer. Jodhpur ist im Vergleich dazu fast eine saubere Stadt!


Bilderrätsel

Wer weiss, was das ist?

55. Tag – In Jodhpur
(22. September 2007)



Schöne Seite von Jodhpur

Jodhpur hat natürlich auch seine schöne Seite. So z.B. das Fort und vor allem auch die Menschen:

  

56. Tag – In Jodhpur
(23. September 2007)



30. Sept. 07

Ranakpur

Per eMail haben wir den Tipp bekommen (Danke Thomas), den Jain-Tempel in Ranakpur zu besuchen. Wir haben dies gemacht und es hat sich wirklich sehr gelohnt. Nicht nur der Tempel war schön, auch die Gegend war sehr lieblich (grün, hügelig und dank der Landwirtschaft sehr gepflegt - fast wie wir dies aus dem Thurgau kennen, auch wenn die Wälder im Thurgau weniger wild sind und sich dort auch keine wilden Affen tummeln).

    

57. Tag – In Ranakpur
(24. September 2007)

 



Lösung zum Rätsel „Hari Mack

Mack war zwar beim Coiffeur, trägt auch ab und zu ein oranges Gewand und keine Schuhe, aber er ist wie man auf folgendem Foto sieht, noch ganz der „Alte“:

57. Tag – In Ranakpur
(24. September 2007)


Wasserversorgung in Jaswahtgarh

Die Gegend von Ranakpur nach Udaipur war landschaftlich etwas vom Schönsten, was wir bisher in Indien gesehen haben. Das System der Wasserversorgung hat uns auch sehr beeindruckt. Die Wasserschlepperei formt scheinbar sehr schöne Körper:

  

58. Tag – In Jaswahtgarh
(25. September 2007)



Indische vegetarische Kueche

Wir landen immer wieder in Hotels und Guesthouses, welche strikte vegetarisch geführt werden. Manchmal vermissen wir den Biss eines saftigen Stück Fleisches schon - manchmal aber auch nicht:

 

58. Tag – In Udaipur bei Beate
(25. September 2007)

Dieses feine Gericht hat uns Rana im Guesthousepardeshi 49/91′ gekocht. Dieses Guesthouse wird von Beate aus Köln unter dem Motto ‘Europe meets India’ geführt (indische Küche und europäischer Hotel-Standard). - Danke Beate, wir würden jederzeit wieder kommen.


Udaipur - Stadt zum Verweilen

In Udaipur hat es uns sehr gut gefallen. Der Lake-Palace scheint wirklich fast im Wasser zu schwimmen. Die Wäsche und auch die Morgen-Toilette werden von vielen Menschen einfach am See gemacht. Es gibt auch schöne Hotels, in denen einem so richtig wohl sein kann.

 

59. Tag – In Udaipur bei Beate
(26. September 2007)



Champaner - ehemalige Hauptstadt von Gujarat

Viel ist davon nicht mehr übrig, aber die Überreste sind unheimlich schön gelegen. Dasselbe lässt sich vom staatlich geführten Hotel Champaner sagen.

  

60. Tag – In Champaner
(27. September 2007)


Mack beginnt sein Pfudderli zu zerlegen

Nun ist es passiert. Die Reise mit den Pfudderli ging zumindest für einen Moment aus eigener Kraft nicht mehr weiter:

  

61. Tag – In Naswadi
(28. September 2007)

Für einen kurzen Moment vergass Mack wohl, dass er auf einer Royal Enfield und nicht auf einer Ducati unterwegs ist. Zu hart hat er sein Pfudderli in ein tiefes Schlagloch getrieben. Das Pfudderli hat die harte Gangart umgehend mit einem tüchtigen Defekt quittiert. 18 Speichen von insgesamt 40 sind umgehend gebrochen.

Kein Problem (’no problem’ as Indian people say). Schnell war ein Tuk-Tuk zur Stelle und das Motorrad dank vieler helfender Hände verladen.

Keine fünf Kilometer weiter stoppte das Tuk-Tuk in der Ortschaft Naswadi und es wurde uns mitgeteilt, dass wir zuerst noch etwas trinken müssten, bevor wir zur Werkstatt fahren könnten. Wir wissen nicht genau, was die Funktion des Gastgebers in dieser Gemeinde war. Er hat uns nur mitgeteilt, dass wir seine persönlichen Gäste seien auch wenn die Reparatur zwei bis drei Tage dauern sollte.

61. Tag – In Naswadi
(28. September 2007)

Danach ging es zum ‘Dorf-Chluetteri’. ‘No Problem!’ Kaum eine halbe Stunde später war der ganze Schaden behoben und die Rechnung inkl. Material betrug knapp Fr. 5.00. Ein Trinkgeld wollte der flinke Flicker nicht akzeptieren, obwohl er einen super Job abgeliefert hatte.

 

61. Tag – In Naswadi
(28. September 2007)



07. Okt. 07

Ellora & Ajunta

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, diese ‘World Heritage Sites’ zu besuchen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt:

    

66. Tag – in Ellora
(3. Oktober 2007)


Women at work

Wenn man so unterwegs ist, sieht man viele Frauen bei der Arbeit und Männer, die sich mit etwas wichtigerem beschäftigen:

  


Arbeiten in Indien auch Männer?

Man würde es kaum glauben - Männer haben ab und zu tatsächlich auch etwas zu tun! Körperlich strenge Arbeiten allerdings, wie z.B. im Strassenbau, bei der Feldarbeit, im Hochbau und bei der Wasserversorgung sind für Frauen vorbehalten, die scheinbar dafür besser geeignet sind! Zwischendurch erledigen sie auch noch andere ”bedeutungslose” Dinge, wie das Waschen, das Kochen und das Kinderaufdieweltbringen :-)

  



Letzte Etappe geschafft – Ziel erreicht!

Die letzte Etappe ist geschafft. Wir sind in Mumbai wohlbehalten angelangt und unsere Pfudderli haben wir bereits vor vier Tagen auf den wohlverdienten Nachhauseweg geschickt.

 

65. Tag – in Daman – vor letzter Etappe - in Mumbai – Am Ziel!
(3. Oktober 2007)

Zum Lohne werden unsere braven Toeffli von nun an in unseren Stuben wohnen dürfen (Zustimmung der Familien bleibt vorbehalten!) und nur noch für gelegentliche Fahrten ”ums Huus ume” herhalten müssen.

Wir freuen uns auf die mit unseren Familien nun anstehenden zwei Wochen Erholungsurlaub in Goa, Agra, Jaipur und Delhi. Wir haben unsere Frauen und Kinder während unserer Reise irrsinnig vermisst, obwohl wir von Zeit zu Zeit dank den modernen Kommunikationsmitteln Kontakt zu ihnen hatten.

Wir freuen uns aber auch bald wieder zu Hause bei Euch allen sein zu dürfen.

Wir danken allen daheim gebliebenen, die uns in welcher Form auch immer bei unserem Unterfangen unterstützt haben. Herzlichen Dank und bis bald.

Mack und Urs



Ferienbeginn

12. Okt. 07

Salaam Bombay

Am 7.10.2007 kurz vor Mitternacht sind unsere Familien gut bei uns in Mumbai (Bombay) angekommen. Eigentlich hatten wir die Absicht, am Montag die Elefanten-Caves (auf “Elephant Island”) zu besuchen. Leider sind die Caves montags immer geschlossen. Nach einem kurzen Sight-Seeing-Tag in Mumbai mit einer Hafenrundfahrt und einem Stadtrundgang ging es dann am Dienstagmorgen bereits weiter zum Domestic Airport und mit SpiceJet ab nach Goa.

 

Übrigens hatten wir einen sehr guten und angenehmen Flug, obwohl der Preis für die Tickets nur knapp IR 2100 betrug (dies entspricht etwa CHF 70 aber nicht für ein einziges sondern für sieben Tickets!). Ja, klar, es kamen noch Flughafentaxen etc. dazu, so dass die Gesamtkosten rund CHF 400 betrugen (für sieben Tickets). Man fragt sich schon, wie dies möglich ist. Das Flugzeug war eine Boeing 737-800 in tip-top’em Zustand. Wahrend des Fluges gab es gratis Mineralwasser und ”Zeltli”.



Natur pur an der Paolem Beach

Hier in Goa (Paolem Beach) gibt es einen herrlichen Stand. Das Wasser ist sehr warm und sauber, aber der Strand ist nicht einsam. Kühe, Fischer, Hunde, Cricket-Spieler aber auch einzelne andere Badegäste machen uns den Platz streitig.

 

Indien ist eben Indien. Irgendwie schön aber immer chaotisch. Morgens um 9:00 Uhr ist es an der Beach noch sehr ruhig.

 

Der europaeische Normal-Traveler liegt noch mit Kopfweh in irgend einer Hütte und versucht seine Gedanken wieder zu ordnen. Auch der Alltag der Inder scheint nicht mit dem Sonnenaufgang zu beginnen.

Die Hauptsaison steht erst vor der Tür und es gibt noch nicht so viele Badegäste. Die Restaurants, Pubs etc. müssen zuerst noch hergerichtet werden (einige stehen schon … zum Glück). Permanente Bauten an der Beach sind hier nicht erlaubt. Nach sechs Monaten müssen diese wieder “weggepackt” werden.

Wir geniessen die Tage in Goa und unternehmen von Zeit zu Zeit kleine Ausflüge. Heute sind wir mit einem Fischerboot  zur Butterfly-Beach gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir viele Delphine und Seeadler gesehen. Es gab auch verrückte Fische ;-)  Einige der Fische sind so wild in der Luft herum gesprungen, dass sie aus Versehen in unserem Boot gelandet sind. Wir vermuten, dass es auch einen Jäger gab … diesen haben wir allerdings nicht sichten können - war es ein Hai oder ev. nur die Delphine?


20. Okt. 07

Wieder zu Hause!

Nach über 24 Std. Reisezeit sind wir heute gut zu Hause angekommen (Agra - Delhi - Mumbai - Zürich). Wir freuen uns sehr, wieder bei Euch sein zu dürfen.

Während unserer gesamten Reise haben wir wahrlich viel erlebt und viele neue Erkenntnisse gewonnen. Eines ist aber sicherlich wahr: Als Schweizer haben wir das grosse Privileg in jeder Beziehung in einem der schönsten Länder der Welt leben zu dürfen.

In Indien wurden wir immer wieder gefragt: “Where are you from?”. Manchmal haben wir spasseshalber geantwortet: “From Dreamland”. Postwendend kam jeweils die Frage: “Where is Dreamland”. Unsere Antwort “Switzerland” wurde ausnahmslos mit einer zustimmenden Kopfbewegung quittiert. Wir glauben, dass unsere Gesprächspartner jeweils die herrlichen Bilder der Schweizer Alpen, wie diese in vielen Bollywood-Filmen dargestellt werden, vor Augen hatten.

Manche Schweizer müssen weit reisen, um zu realisieren, wie schön es zu Hause ist und manchem Werbetexter täte es gut, etwas zu reisen, bevor er grosse Worte spuckt.

Eine Phrase eines Werbetexters aus Gilgit können wir nicht mehr vergessen: “There is no place in the world, that can compete with Gilgit”.

Auch wenn der Verfasser damit nur die Höhe der Berge gemeint hätte, stimmt diese Aussage bei weitem nicht (Gilgit liegt zwar im Norden Pakistans und in dieser Gegend befindet sich tatsächlich einer der Himalaya-Riesen, nämlich der “Nanga Parbat”, der gut und gerne eine Höhe von 8126m erreicht. Der Mount Everest überragt diesen “Riesen” allerdings immerhin um über 700m!).

Im Übrigen sollte dieser Schreiberling einmal eine Reise aus seiner Stadt heraus tun oder sich einfach einen der einschlägigen Bollywood-Filme ansehen (z.B.: Aur Pyaar Ho Gaya / Regie: Rahul Rawail / 1997). Von den in der Schweiz gedrehten Szenen (Zürich, Luzern, Schönried BE etc.) wäre er mit Sicherheit begeistert und ev. dürfte sogar etwas Schamröte in sein Gesicht steigen.